Polsterung, Gestell, Material - was musst du wissen?

Couch-Potato II – die inneren Werte

Ein neues Sofa sollte rundum perfekt sein. Wie sich die Traum-Couch optisch auf deinen Raum abstimmen lässt, haben wir bereits genauer beleuchtet. Bei dem Mittelpunkt der heimischen Gemütlichkeit zählen aber auch die inneren Werte. Mit unserem Polster-Experten aus Unna Walter Donauer, haben wir mal unter die Lupe genommen, worauf ihr beim Kauf des neuen Sofas noch achten solltet.

 

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Aufbau

Eine Couch-Garnitur besteht in der Regel aus einem Gestell, der Polsterung und einem Bezug. Jedes einzelne Element hat dabei einen eigenen Einfluss auf den Sitzkomfort und Gemütlichkeit des Sofas. Zum Teil sind hierbei natürlich Optik und Funktionalität aneinandergekoppelt: Ein bodenfernes Sofa, also eines, das auf Füßen steht, benötigt eine höhere Stabilität und festere Trägermaterialien als eine bodennahe Couch. Bei dieser Variante gehen die Seitenteile, meist die Armlehnen, durch bis auf den Boden. Die Form wirkt massiver und schwerer. Mit der Wahl des richtigen Polsteraufbaus lässt sich dieser Unterschied jedoch kaschieren, bis er nicht mehr spürbar ist.
Der Experte weiß: „Das ist gerade in der aktuellen Trendlage wichtig. Viele bevorzugen bodenfreie Modelle, da sie filigraner wirken und die Arbeit der Saugroboter erleichtern. Gleichzeitig wird gerne gefläzt: Weich und gemütlich sind besonders beliebt.“

 

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Polsterung

„Die eine richtige Antwort gibt es hier nicht – aber es gibt eine richtige für jeden Anspruch!“

Welche Polsterung gewählt werden sollte, entscheidet sich anhand der gewünschten Härte und Beanspruchung des Sitzes. Ein sehr fester Sitz hält einer starken Benutzung und hohem Gewicht eher Stand und sitzt nicht durch. Dafür wird klassisch auf Federkern gesetzt: Auf eine Stahlwellenunterfederung kommt Bonellfederkern und als weiche Ergänzung on top ein Feinpolster, Wattierung und der Bezug. Optional wird in der untersten Schicht auch ein Boxspring eingesetzt. Genau wie beim Boxspringbett kommt hier auf dem Bonellfederkern ein punktelastischer Taschenfederkern zum Einsatz. Beide Varianten versprechen einen festen und gesunden Sitz – weniger Loungecharakter.

Etwas weicher wird es, wenn die Nosag-Unterfederung (Stahlwellen) mit Sandwichaufbauten aus unterschiedlichem Schaum gepolstert wird. Hierfür gibt es vom günstigen bis zum Hochwert-Schaum alle möglichen Variationen, Materialien und Nachgiebigkeit zur Auswahl. Dabei kennen sich die Experten immer noch am besten aus: „Man geht hier zwar nach Raumgewicht, das kann aber für unterschiedliche Formen von Schaum, ganz andere Stauchhärten bedeuten. Am einfachsten ist hier ein Gespräch mit dem Kunden, über seine Ansprüche an das Polster.“ Eine Empfehlung konnten wir ihm dennoch abringen: „Kaltschaum ist sehr zuverlässig. Er ist punktelastisch, das bedeutet er bietet mehr Rückstellkraft und ein wertigeres Sitzempfinden.“

Besonders weich und leger geht natürlich auch. Dafür kann an allen Stellschrauben gedreht werden: Die Nosag-Unterfederung kann durch Gummigurte ersetzt werden. Die Polsterung kann von Kalt- über Sandwichschaum bis hin zu einem Gemisch aus Kunstfedern und Silikonflocken für einen Dauneneffekt gewählt werden. Daraus steht man so schnell nicht wieder auf.

 

Zu unserer Auswahl

Bezug

Auch bei der Wahl des Bezuges spielt nicht nur die Optik eine Rolle. Unterschiedliche Materialien können hier zusätzlich zum Sitzkomfort beitragen. Baumwolle, Leinen und künstliche Fasern geben schneller nach und neigen dazu sich zu dehnen. Echtes Leder schafft dagegen eine zusätzliche Härte im Sitz: „Leder ist ein sehr beständiges und dichtes Material. Man sitzt etwas straffer, hat aber auch das widerstandsfähigste Material, das starker Beanspruchung standhält. Textilleder hat dagegen ausgedient. Das beflockte Gewebe hat selten gehalten was es versprochen hat.“ Die chemischen Fasern verlieren schnell das optisch wichtige Obermaterial und geben ein sehr kaltes Gefühl ab. „Eine gute Haptik ist bei jedem Bezug das wichtigste. Man sollte sich auch im Sommer mit kurzer Hose auf der eigenen Couch wohlfühlen!“.

Leder ist aber natürlich nicht die einzig stabile Variante. Es gibt beispielsweise von der Firma Rohleder besonders dicke Garne und dichtverwebte Stoffe die ebenfalls sehr gute Stabilität und Widerstandsfähigkeit versprechen.
Besonders beliebt sind seit längerem Velour und Microfaser, oft auch in bunten und ausgefallenen Farben. Farblich eher schlicht gewählt ist bei den Trends seit einem Jahr auch Cord wieder ganz oben mit dabei. Ob sich dieser Favoritenplatz halten kann und welche ausgefallenen Farben noch dazukommen, behalten wir natürlich gespannt im Blick. Fest steht allerdings, dass ihr die Wahl des Stoffes nicht leichtfertig treffen solltet. Walter Donauer findet als Experte einen treffenden Vergleich: „Was nutzt mir ein Mercedes Benz, wenn ich die Reifen eines Fiats drauf habe?“

 

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Extras

Bei einer einfachen Couch muss es heute natürlich nicht mehr bleiben. Der technische Fortschritt ist auch in unseren Polstermöbeln angekommen – und keine Sorge: Der verschüttete Kaffee bleibt für den Stoff das größte Problem. Die Hersteller achten genau darauf, mit der Motorisierung keine Gefahrenquellen einzubauen. Aber was können die so?

„Polster lebt immer von Funktion“ und die neuste Generation Sofas kann quasi alles, was das Herz begehrt. In kürzester Zeit wird aus einem aufrechten Sitz eine Relax-Position, Armlehnen und Kopfstützen lassen sich beliebig verstellen und auch Aufstehhilfen sind keine Seltenheit mehr. Was bisher manuell zu verstellen war, lässt sich jetzt motorisch und individuell bewegen. Sie müssen sich nicht mal mehr entscheiden, welche Sitztiefe es sein darf. Mit der Sitztiefenverstellung lässt sich diese individuell auf jede Situation anpassen. Einzelne ausgefallene Garnituren arbeiten sogar schon mit Drehsitzen auf einem festen Untergestell. Wie das genau aussieht, kannst du dir im Wohn-Zentrum in deiner Nähe anschauen.

 

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